top of page

Das Einhorn schaut (2012)

"Man entdeckt staunend lächelnd etwas von der Kindheit, Figürchen, Pferdchen, erinnert sich an Momente, in denen die Figuren zum Leben erweckt wurden. Das Künstlerpaar Frank & Steff führt verschiedene Spielzeugmarken-Generationen der letzten 40 Jahre zusammen - in verrückter Häufung, aber auch in völlig geplant-überdachter Konstellation, erzeugt kleine „Anekdoten“ darum und gibt ihnen in bunter Mischung eine auf den ersten Blick unsinnige Ereignisfolge mit. In ihrer überbordenden Menge entsprechen sie durchaus den Möglichkeiten heutiger Kinderzimmer, jedoch soll dies überhaupt nicht kritisiert werden, vielmehr entsteht in den konstruierten Standbildern eine Story, die uns in der Kindheit in den Sinn gekommen sein könnte. Figuren, vom alten deutschen Plastikritter über Sandmännchen, gehäkelte Waldorfpüppchen, Plüschkätzchen, Star-Wars bis zu Transformer bergen in sich schon Widersprüchlichkeit und Kontrast. Die Auswahl erfolgte sehr genau, „richtig blöde Figuren“ wurden weggelassen. Sie sollen schon eher niedlich rüber kommen, aber auch gewürdigt werden. In jedem Einzelbild agiert ein menschliches Model in entsprechender Verkleidung, im Comiclook, bisweilen bewaffnet mit Laserschwert. Durch die dezente, unschuldige Farbtönung der Spielzeugwelt im Retro-Touch wird der Einzelbild-Charakter hervorgehoben, der durchgängig dekorativ funktioniert.

Der Kitsch soll durch das „Cool“ gebunden werden. Das Einhorn hat seit dem Mittelalter mystische bis magische Rollen nicht zuletzt bei Harry Potter, es ist bei den Teenies heute wieder topaktuell, das Unicorn internationaler Trash, und hier einfach häufig auf den Bildern und überblickt das Geschehen. „Wir wollten oft die Welt retten, aber hier nichts kritisieren“, sagt das Künstlerpaar."  - Martha Götz MA

zurück / back
bottom of page